Unzeitgemäß zu sein ist eine ambivalente Angelegenheit. Wer nicht gefallen will hat die Freiheit eines Outlaws, deren Reiz im Problematischen gründet. Nichts geringeres als die Freiheit steht schließlich auf dem Spiel, und so muss die Kunst stets den schmalen Grat bewandern, der Versuchung der Erfüllung der Erwartungen zu widerstehen und zugleich selbstbewusste Setzungen zu ihrem Außen zu machen.

Dem Eigensinn vertrauend, vermag der, der sich selbst genügt und doch nie aufhört zu überlegen, wie sich zum Anderen, aber auch zum Eigenen zu verhalten ist, das Malerische stets zu befragen und zu feiern zugleich.

Mock-praise, das heißt den Altehrwürdigen sowohl mit einer Haltung der Ehrfurcht als auch einer der souveränen, zuweilen ironischen Distanz zu begegnen - wohl überlegt aber zugleich kurz und schmerzlos.

Jon Richter

Klarer Plan beiläufige Ausführung

Ich plane so viel es geht im Voraus, sodass ich dann beiläufig sein kann.
Jedes Bild braucht einen Plan, jeder Plan muss ausgeführt werden.
Es tut dem Bild gut, wenn es klar ist. Die beiläufige Ausführung verstärkt das Physische.

Bildstandards wie Inhalt, Komposition, Farbigkeit beachte ich gerade so genau, dass Sie nicht durch Abwesenheit auffallen würden, beziehungsweise so wenig, dass es nicht um deren Raffinesse geht.

Ich wähle einfach abstrahierbare Gegenstände und male sie gerne auch etwas anatomisch bzw. perspektivisch falsch, dass dem Betrachter trotzdem klar wird, dass Gegenstände gemeint sind. Diese Gegenstände sollen mit Bedeutung aufgeladen sein. Mir geht es dabei um den Verweis zwischen dem sogenannten Urbild und meinem Bild.